Am 20. Mai 2019 fand in der Aula unserer Einrichtung eine ganztägige Fachtagung statt, die weit mehr war, als nur der Abschluss eines anderthalbjährigen Prozesses der Auseinandersetzung, in dem sich alle MitarbeiterInnen in unterschiedlichen Zusammensetzungen ausführlich mit den Themen Sexualpädagogik und Kinderschutz beschäftigt hatten.
Mit seiner Eröffnungsrede gelang es Herrn Engels, die vielen und teilweise widersprüchlichen Facetten der Thematik miteinander zu verbinden und das große Ausmaß des Themengebietes zu umfassen.
Danach war es Frau Reitmeyer, die dem Publikum einen sehr konkreten Einblick in ein alltägliches Szenario auf der Intensiv-Wohngruppe Leguane vermittelte und damit die Notwendigkeit einer sicheren, sexualpädagogischen Haltung „an der Front“ klar verdeutlichte.
Anschließend stellte Herr Koch, dessen Verdienst es ist, die hausinterne Entwicklung der beiden Konzepte koordiniert und gesteuert zu haben, den Haupt-Referenten und Moderator der diesjährigen Tagung vor.
Herr Meyer-Deters, der bereits zur Auftakt-Veranstaltung im Jahr 2017 zugegen gewesen war, erweiterte unseren Horizont erneut durch einen interessanten und kurzweiligen Vortrag. Am Nachmittag moderierte er gekonnt die Diskussionen, in denen auch die notwendige Gleichzeitigkeit zwischen einer kompromisslosen Sicherstellung des Kinderschutzes einerseits und vertrauensvollen Arbeitsbeziehungen sowie einer aktiven Mitarbeiter-Fürsorge andererseits anklang.
Die Fachtagung war daher nicht nur Abschluss einer thematischen Auseinandersetzung, sondern auch der Beginn vieler thematischer Diskussionen. Außerdem war sie ein Meilenstein in dem andauernden Prozess von fachlicher, persönlicher und institutioneller Entwicklung, in dem sich alle MitarbeiterInnen befinden.
Immer wieder finden wir uns darin an jener Weg-Gabelung wieder, die Herr Meyer-Deters in seinem Vortrag mehrfach benannt hat und an der es zu entscheiden gilt: Angstvermeidung oder Wachstum?